Der heilige Philipp Neri
Er ist wohl einer der liebenswertesten Heiligen, ein stadtbekannter Spaßmacher, Vaterfigur, Don Quichotte und treffsicherer Karikaturist seiner Umwelt in einem.
Den gebürtigen Florentiner finden wir kurze Zeit als Kaufmannslehrling, dann als Erzieher und Hauslehrer in Rom. Alsbald entdeckte er dort die Ärmsten der Armen: die Kranken in den Spitälern. Er tröstet, ermutigt, hört geduldig zu. Er verkauft seine Bücher und gibt das Geld den Armen.
Nun zieht er bummelnd durch die Straßen, verwickelt Passanten in verwirrende Plaudereien, bringt sie aus der Fassung, um sie so für die Worte des Evangeliums zu öffnen. Am liebsten ist er mit Kindern zusammen. Er baut für sie einen Spielplatz und spielt ihre ausgelassenen Spiele mit.
Sein Evangelium ist eine fröhliche Botschaft und der Gott, an den er glaubt, hat ganz offensichtlich Humor: "Heiterer Sinn stärkt das Herz und macht beharrlich im Guten; darum soll, wer Gott dienen will, stets heiteren Geistes sein."
Im Alter von etwa 35 Jahren gründet er eine Bruderschaft zur Pflege der unzähligen, oft erschöpften Pilger. Er führt ein Haus der offenen Türen und sein erfinderischer Geist entwickelt unkonventionelle Seelsorgsmethoden: Laienpredigten, Volkslieder in einem ehemaligen Kornspeicher, intensive Auseinandersetzungen mit der Bibel und volksfestähnliche Wallfahrten vermögen immer mehr junge Leute anzuziehen.
Er wurde aber auch Berater von Päpsten und war befreundet mit Karl Borromäus und Franz von Sales. Die ihm mehrfach angebotene Kardinalswürde lehnte er jedoch ab. 1575 begann er mit dem Bau der wuchtigen Kirche S. Maria in Vallicella, auch "Chiesa Nuova" genannt; in ihr ist der goldene Schrein mit seinen Gebeinen zu finden. Zu seiner Beisetzung kam eine unübersehbare Menschenmenge.
Dass er beim Volk "Pippo buone", der "gute Philipp" genannt wurde, zeigt seine Beliebtheit. Filippo gilt als "der zweite Apostel Roms".
Philipp Neri war sozial, lebensfroh, heilig und ein verlässlicher Partner für die Jugend.